Spannende Duelle vor einer großen Zuschauerkulisse - auf dieses Spektakel muss in diesem Winter verzichtet werden. Westfalia Osterwick hofft nun auf den Volksbank-Baumberge-Cup 2022
Spannende Duelle vor einer großen Zuschauerkulisse - auf dieses Spektakel muss in diesem Winter verzichtet werden. Westfalia Osterwick hofft nun auf den Volksbank-Baumberge-Cup 2022

Jugendfußball: Wie alle Vereine muss Westfalia Osterwick auf die Hallenturniere verzichten

Allgemeine Zeitung von Frank Wittenberg Osterwick. Die Torhymne dröhnt aus den Boxen. Kinder jubeln, die Eltern feuern lautstark an, und bei der Siegerehrung weisen Scheinwerfer den Weg zum Podium – wäre schön gewesen. „Gestern bin ich noch an der Zweifachhalle vorbeigefahren“, zuckt Dennis van Deenen mit den Schultern. „Das war ein komisches Gefühl.“ Eigentlich verbringt er in jedem Januar wie viele weiteren Helfer von Westfalia Osterwick drei Wochenenden am Stück vom frühen Morgen bis zum späten Abend in der Halle. Und jetzt: gähnende Leere, ungewohnte Stille. Wie alle weiteren Vereine in der Region muss die Westfalia diesmal auf ihren Jugendfußball-Budenzauber verzichten. 

Vor zehn Jahren freuten sich die Osterwicker über prominenten Besuch beim Westfalia-Turnier: Klaus Fischer (links), Torjäger-Legende des FC Schalke 04, mit Dennis van Deenen (Mitte) und Jürgen Patte. Foto: az

Die Entscheidung, den Volksbank-Baumberge-Cup 2021 ausfallen zu lassen, haben die Verantwortlichen in Osterwick schon frühzeitig getroffen, sogar bevor der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen die komplette Absage erteilt hat. „Weil sich im August schon abgezeichnet hatte, dass wir unser Turnier nicht wie gewohnt durchziehen könnten“, sagt van Deenen. Keine Zuschauer, kein Catering, Maskenpflicht außerhalb des Feldes – „da geht die Atmosphäre verloren, die es sonst ausmacht.“ Folglich sei im Jugendvorstand rechtzeitig der Entschluss gefasst worden, erst gar nicht in die Vorbereitungen einzusteigen.

Denn die haben es in sich. Schon im August verbringt Dennis van Deenen die ersten Stunden damit, die Einladungen für die drei Turnierwochenende zu erstellen, an denen sich meist insgesamt über 120 Mannschaften in der Zweifachhalle tummeln. „Wenn nach der Meldefrist von etwa sechs Wochen die Rückmeldungen eingegangen sind, ist man eigentlich fast jeden Abend damit beschäftigt, Zu- und Absagen zu verschicken und die Spielpläne zu erstellen“, erzählt der Ehrenamtler, der bereits seit 2007 als Turnierkoordinator für die Abwicklung des Hallenspektakels verantwortlich ist. Die drei Wochenenden in der Halle erfordern dann einen Einsatz fast rund um die Uhr – der in Osterwick von einem großen Helferteam mitgetragen wird. „Rund 50 Leute packen immer an“, lobt van Deenen den großen Einsatz hinter den Kulissen. Allerdings ist ihm bewusst, dass hier ein Generationswechsel ansteht und immer wieder frische Kräfte gefunden werden müssen, um die erfahrenen Leute, die nach und nach auf eigenen Wunsch ausscheiden, zu ersetzen.

Genau da hofft Dennis van Deenen, dass die Corona-Pandemie keine negativen Auswirkungen hat. Zum ersten Mal seit 1997 kann die Westfalia die Hallenturniere nicht durchführen. Aber die nächste Auflage 2022 nimmt er schon fest ins Visier. „Ich werde auf jeden Fall weiter anpacken, damit das wieder ins Laufen kommt“, kündigt er an. Verbunden mit der Hoffnung, dass viele Ehrenamtliche das ähnlich sehen und sich nach der Zwangspause und den veränderten Lebensgewohnheiten nicht ganz zurückziehen. Gleiches gelte natürlich für den Jugendbereich überhaupt, wo es sicherlich nicht einfacher werde, die Mannschaften in den einzelnen Altersklassen mit genügend Spielern zu stellen. „Auch deshalb sind diese Hallenturniere wichtig, denn für die Kinder sind sie immer absolute Highlights“, weiß van Deenen. Von der wichtigen Einnahmequelle ganz zu schweigen, denn aus den Erlösen können nicht nur Kosten gedeckt werden, die für den Verein anfallen, sondern auch Materialien für Trainings- und Spielbetrieb besorgt werden. „Auch das fällt in diesem Jahr leider weg.“

Dennoch: Der Blick geht voraus. Auf den Volksbank-Baumberge-Cup 2022, der hoffentlich wieder in gewohnter Form über die Bühne gehen kann. Und auf 2023, wenn der Sportverein Westfalia sein 100-jähriges Bestehen feiern darf. „Dann wollen wir versuchen, wie früher unter Kalle Artmann einige große Namen für unser Turnier zu gewinnen“, lächelt Dennis van Deenen. Mit Catering, Zuschauern, Torhymne und allem drum und dran.

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