Jugendfußball: Westfalia und Turo machen mit der Spielgemeinschaft der B-Junioren prima Erfahrungen
Allgemeine Zeitung -fw- Rosendahl. Zweifler und Kritiker gab es genug, daraus macht Jürgen Patte kein Geheimnis. Aus zwei Ortsrivalen ein gemeinsames Team machen? Eigentlich undenkbar – aber in Rosendahl ist es längst gelebte Praxis. „Das ist unsere sportliche Zukunft", sagt der Jugendleiter von Westfalia Osterwick. Gemeinsam mit seinem Kollegen von Turo Darfeld, Christian Wenning, hat er das Projekt auf den Weg gebracht, und nicht nur der Erfolg in der Tabelle gibt ihnen recht. In der A-Jugend ist die Jugendspielgemeinschaft Osterwick/Darfeld schon im dritten Jahr am Start – seit dem vergangenen Sommer kickt die JSG Darfeld/Osterwick in der B-Jugend ebenso erfolgreich.
Ein Baustein dafür ist der Trainer. Denn Michael van den Berg hat völlig unvoreingenommen den Neuaufbau angepackt. Im Turo-Mädchenbereich hat er jahrelang trainiert, ist dann seiner Tochter Lea zum FC Rhade gefolgt und hat dort zwei Jahre mit der U 17 in der Regionalliga gearbeitet – aber eben nicht mit seinen jetzigen B-Jugendlichen. „Das war die Intention", sagt der 49-Jährige. „Ich wollte völlig offen sein." Und offen waren auch die Kicker von Westfalia und Turo, die alle möglichen Vorurteile sofort ad acta legten. „Die Mannschaft ist schnell zusammengewachsen", freut sich van den Berg, der von Betreuer Herbert Thiäner unterstützt wird. „Es gibt überhaupt keine Clübchenbildung. Die Jungs starten auch außerhalb des Trainings gemeinsame Aktionen."
Und sie kicken sehr erfolgreich. Mit Platz eins hat die JSG die Hinrunde in der Kreisliga B abgeschlossen. Die einzige Niederlage hat das Team am grünen Tisch hinnehmen müssen, denn die Partie gegen den FC Oeding konnte vor Weihnachten nicht mehr ausgetragen werden und wurde für beide Kontrahenten als verloren gewertet. Eine seltsame Regelung, die aber ohne Folgen blieb. „Wir haben ganz klar den Sprung in die Aufstiegsrunde geschafft", berichtet Michael van den Berg. Ein wichtiger Schritt, denn bisher sei diese Liga eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gewesen: In einigen wenigen Spielen wurde die JSG gefordert, in vielen Partien aber nicht. Das wird sich in der Rückrunde ändern, wenn die jeweils vier besten Mannschaften der drei B-Ligen in einer Gruppe zusammengefasst werden. „Da wird es hoffentlich ausgeglichener laufen", sagt der Trainer. „Ein 21:0 ist mal schön, bringt aber nichts. Da ist ein 3:2-Sieg viel wertvoller."
Während die B I den Platz an der Sonne genießt, hat es die B II zwangsläufig schwerer. Sie war in der gleichen Gruppe wie die Erstvertretung gestartet, hat dabei einige hohe Niederlagen kassiert. „Schade für die Moral, aber die Jungs ziehen es durch", lobt Jürgen Patte. „Trainer Pascal Krotoszynski macht einen super Job." Auch in diesem Team rechnet Patte in Zukunft mit einer Steigerung, zumal das erste JSG-Jahr in der A-Jugend ebenfalls schwer gewesen sei.
Mittlerweile hat es die A I in die Kreisliga A geschafft. Und das ist auf Dauer auch das Ziel der B-Jugend. Seit Dienstag stimmt Michael van den Berg sein Personal auf die Rückrunde ein. Fünf Testspiele sind vereinbart, ausschließlich gegen klassenhöhere Gegner. Und in der Aufstiegsrunde, die am 1. März mit dem Heimspiel gegen den ASC Schöppingen beginnt, wollen sie weit oben mitmischen. „Das wird auf Dauer gelingen, denn beide Seiten, ob Westfalia oder Turo, stehen voll dahinter", betont Jürgen Patte. „Wir haben alle Zweifler schon jetzt eines Besseren belehrt."
Aus nach Vorrunde
Das eigene und zugleich einzige Hallenturnier verlief für die B 1 der JSG Da rfeld/Osterwick nicht nach Wunsch. Zwar gelangen zum Auftakt zwei Siege gegen JSG Legden/Asbeck (2:1) und TuS Wüllen (3:2), dann aber folgten Niederlagen gegen SF Merfeld (0:2), DJK Dülmen (2:3) und SC Husen-Kurl (2:3). Die bedeuteten Rang vier in der Gruppe und das vorzeitige Aus. Die B II blieb in der anderen Gruppe gegen starke Konkurrenz ohne Punktgewinn. Der Turniersieg ging dennoch nach Rosendahl: Im Finale setzte sich SW Holtwick mit 3:0 gegen SF Merfeld durch.