Fußball: Knallhartes Lauftraining beim A-Kreisligisten Westfalia Osterwick
Allgemeine Zeitung -uh- Osterwick. Konditionell sind sie so gut wie noch nie. „Wir haben eine goldene Regel", sagt Zouhair Allali (33), „die eiserne 10!" Was sich dahinter verbirgt, verrät er auch. „Bei jedem Training legen wir mindestens 10 km zurück." Weil die Wetterverhältnisse kein Training auf dem Platz zugelassen haben, sind seine Fußballer in den vergangenen Tagen pausenlos gejoggt. „Das ist gut für die Ausdauer", weiß der Coach des A-Kreisligisten Westfalia Osterwick, „den Kunstrasen haben wir geschont. War besser so." Denn der Untergrund war gefroren. „Sonst treten wir den Platz noch kaputt." Seine Kadetten sind so viel gelaufen, dass einige schon meinten, sie könnten sich sogar für den Sparkassen-Marathon in Coesfeld anmelden.
Die Vorbereitungsphase hat Zouhair Allali, den alle kurz „Zoui" rufen, Ende Januar eingeläutet, als Eis und Schnee für miese Verhältnisse sorgten. „Es war ja klar, dass pünktlich zum Start der Winter Einzug hält", meint Allali, „damit musste man rechnen." Bis auf Thomas Pankraz, der nach einer Fuß-OP pausieren muss, steht ihm der komplette Kader zur Verfügung. „Johannes Frieling hat leichte Fußprobleme", fügt er hinzu, „ansonsten sind alle einsatzbereit."
Aber einige seiner Spieler werden sich bis zum Auftakt der Hinrunde in den Urlaub verabschieden. „Das ist natürlich nicht so toll", klagt Zoui Allali und denkt an die Hinserie, als er mit ähnlichen Schwierigkeiten fertig werden musste. „Damals waren die Voraussetzungen auch nicht optimal", erzählt er, „deshalb war der Saisonbeginn holprig." Anfangs seien seine Spieler nicht hundertprozentig fit gewesen. „Danach haben wir uns dann hochgearbeitet." Dass sie im letzten Punktspiel im alten Jahr den damaligen Spitzenreiter SG Coesfeld 06 vom Tabellenthron gekickt haben, sei „eine tolle Sache" gewesen. „Dass wir noch Herbstmeister wurden, damit hatte ich anfangs auch nicht gerechnet."
Der Start sei alles andere als verheißungsvoll gewesen, wiederholt Zoui Allali, „das war ein Dämpfer". Woran es, neben der fehlenden Fitness, gelegen hat, kann er auch nicht beantworten. „Vielleicht dachte jeder, das geht von allein." Ging es aber nicht. „In dieser Liga bekommst du nichts geschenkt." Drum gilt es, ab sofort die Grundlagen zu schaffen für eine erfolgreiche zweite Serie. „Dass wir nicht auf dem Platz trainieren können, ist daher weniger schön." Andererseits, betont er, haben alle Vereine die gleichen Sorgen.
Als Spitzenreiter der A-Klasse spürt Westfalia Osterwick nun den Atem der Verfolger. Schärfster Rivale ist der Tabellenzweite SG Coesfeld 06. „Die Coesfelder haben sich noch mal in alle Himmelsrichtungen verstärkt", erklärt Zoui Allali, der mit den Vereinsoberen noch keine Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung geführt hat, „die SG ist jetzt noch breiter aufgestellt, während wir nur einen Mini-Kader haben."
Drum seien personelle Engpässe schwer zu verkraften. „Da darf nicht viel passieren."
Auch Adler Buldern werde eine gute Rolle spielen, prophezeit er, „das Team hat sich gefestigt und einen kleinen Lauf hingelegt". Allerdings haben die Bulderaner schon fünf Zähler Rückstand auf Osterwick, die Coesfelder nur zwei.
Nachdem das erste Testspiel gegen GS Hohenholte am Samstag abgeblasen wurde, bleiben ihm drei weitere Begegnungen, um seine Mannschaft auf das erste Pflichtspiel am 1. März bei Borussia Darup fit zu machen.
Wenn die anderen Mannschaften am 22. Februar wieder auf Torejagd gehen, haben die Osterwicker frei. „Bis dahin spielen wir noch gegen drei Teams aus dem Kreis Steinfurt." Das sind: FC Schwarz-Weiß Weiner, Freitag, 13. Februar, 19.30 Uhr), SV Wilmsberg (Dienstag, 17. Februar, 19.30 Uhr) und TuS Laer (Samstag, 21. Februar, 12.45 Uhr). „Vergleichbare Gegner", so Allali, „Wilmsberg ist auch Tabellenführer, Laer Fünfter und Weiner Zehnter."
Das sportliche Ziel für 2015 ist gesteckt. „Na klar wollen wir jetzt auch Meister werden", betont Zoui Allali, der als Physiotherapeut im Reha-Zentrum von Hans-Joachim Scherer, Ex-Trainer in Osterwick, tätig ist, „und danach reden wir vom Aufstieg." Um den Sprung in die Bezirksliga zu verwirklichen, ist ein Sieg im Entscheidungsspiel gegen den Ersten der A-Kreisliga Ahaus nötig.